Es gibt ein deutschsprachiges Blog pro Arbeitszeitrechnung. Natürlich nur echt intellektuell und deutsch mit einer Hallenbadfüllung an sektiererischem Rumgewichse. Hier werden die Ideen von Cockshott, Cottrell, Dunkhase, Dapprich "analysiert":
https://arbeitszeit.noblogs.org/post/2023/08/28/arbeitszeitrechnung-von-oben/<Dabei ist eine Wirtschaft, die mit Geld kalkuliert, gar nicht imstande, Arbeitswerte – hier im Sinne von Arbeitszeiten – exakt zu erfassen.Könnte schwören zu jedem Schichtstart und zu jedem Schichtende stehe ich vor einer Stechuhr, aber was weiß ich, vielleicht habe ich das ja nur geträumt. Whrend der Schicht werden Arbeitsabläufe erfasst. Manager machen manchmal auch die stupidesten Tätigkeiten mit um zu checken, wie lange dies oder das dauert und wo es viel Leerlauf gibt. Sie wuseln rum und gucken mal hier, mal da rein und ohne Vorankündigung. Wenn sie doch nur richtig marxistisch-intellektuell geschult worden wären wie diese Blogger hier und wüssten, dass sie die Arbeitszeiten nicht erfassen können!
<Wie die GIK in ihren Grundprinzipien kommunistischer Produktion und Verteilung klar erkannte, muss, wenn alle Arbeitsprodukte einen Wert besitzen, auch die Arbeitskraft einen Wert haben und allein dieser bestimmt den Anteil der Produzenten am Konsum.Zeitmessung im Produktionsprozess ist eine Sache. Was Leute erhalten, kommt aus dem gemeinsam produzierten Haufen an Dingen und kann durchaus abweichen (zum Beispiel ein Zuschlag für Leute, die gesundheitsbedingt nur wenige Stunden die Woche arbeiten können). Solche Zuschläge müssen nicht in Produktpreise eines einzelnen Betriebes reingeprügelt werden, denn der einzelne Betrieb ist dafür nicht verantwortlich, solche Zuschläge werden von der Allgemeinheit getragen.
C & C machen den Vorschlag in TANS, unterschiedlich intensive Arbeit (nix zu tun mit Qualifikation) unterschiedlich zu belohnen. Dazu wird viel gemotzt hier und natürlich immer das Schlimmste vermutet von wegen Konkurrenzdruck und Fremdherrschaft und so, dabei war das gerade mal eine Seite und nicht weiter entwickelt. Ob sowas gut oder schlecht funzt, hängt von den Details ab: Wie groß ist der Unterschied, gibt es vielleicht ein Unterschiedsmaximum was durch lokalen Entscheid nochmal gestutzt werden kann? Vor allem: WER macht die Bewertung der Arbeiter? Das kann doch auch über ausgeloste Komittees entschieden werden und wie viel elitäre Fremdherrschaft wäre das dann.
<Einfacher wäre es gewesen, man hätte die Arbeiter*innen in den Betrieben ihre Arbeitszeit selbst erfassen lassen. Dafür hätten Stift und Zettel ausgereicht.… Dann können die aber auch bescheißen ohne Ende. Es ist wichtig, dass die Idee von der Autonomie des einzelnen Betriebes gebrochen wird, die ja immer nur eine Scheinautonomie sein kann wegen notwendigen Inputs von anderen Betrieben. Die Produktionsmittel werden als ganzes der Gesellschaft gehören, nicht das einzelne Schiff den Matrosen darauf.
<Um nämlich Angebots- und Nachfrageüberhängen entgegenzusteuern, soll der Staat Gleichgewichtspreise festlegen, die von den „Arbeitswerten“ abweichen.Sind keine Gleichgewichtspreise. Gleichgewichtspreis wäre der Arbeitswertpreis. Ziel ist die Bereitstellung der Menge, die Leute beim Arbeitswertpreis haben wollen. Es wäre Zauberei diese immer genau zu wissen UND ohne Verzögerung bereitstellen zu können, darum diese Ausnahme.
<Was ist das, wenn nicht staatlich gelenkte Marktwirtschaft, computergestützte Marktsimulation?Die Alternative: Manche Dinge verschimmeln lassen und bei anderen Dingen machen Leuten verbieten, die zu nehmen obwohl sie den fixen Preis zahlen könnten. Warum das besser sein soll bleibt geheim.
<Ins Staunen wird man auch versetzt, wenn Cockshott und Cottrell auf der Notwendigkeit von Pachtzahlungen bestehen (…) Die Arbeitszeitrechnung wird hier durch unzählige staatliche Regularien derart ausgehöhlt, dass man sich fragt, was davon noch übrig bleibt (…) In Economic Planning in an Age of Climate Crisis kommt es Cockshott und Cottrell folgerichtig kaum noch darauf an, ob nun die Geld- oder die Arbeitszeitrechnung das Wahre ist. Hier sprechen sie von der Arbeitszeitrechnung nur noch als möglichem Verfahren. Makroökonomische Steuerung scheint ihnen wichtiger zu sein als die Belange der Produzent*innen.Ja mir als dummen Prolet ist natürlich scheißegal, ob Wohnraum verschwendet wird oder ob ich im Sommer totgekocht werde. Perfekt austarierte Zeitautismuspreise und jedes Jahr nach Malle, mehr brauch ich nicht zum Glück und weiter kann ich auch gar nicht denken.
<Das Rätesystem – bei der GIK für die Arbeitszeitrechnung unerlässlich – verwerfen Cockshott und Cottrell mit dem Argument, es müsse notwendig zur Einparteiendiktatur oder zum Parlamentarismus führen. Woher sie diese Gewissheit nehmen, bleibt unklar.Der gleiche Effekt wie bei Gerrymandering, und das wiederholt auf jeder Delegationsebene.
<Letztlich schwebt Cockschott und Cottrell bloß ein mit Kybernetik und Partizipation aufgemotzter Sowjetstaat vor.Ist doch gut :P